Liebe Freundinnen und Freunde der Alexander-Technik,

die Sommerpause liegt bereits drei Wochen zurück. Höchste Zeit für einen Newsletter!

Neben Neuigkeiten zum geplanten Trainingskurs gibt es in diesem Newsletter den ersten Teil einer kleine Serie zum Thema "Bilder und Direktiven".

Viel Freude beim Lesen

Helmut Rennschuh

Ausbildung zum Lehrer/zur Lehrerin der F.M. Alexander-Technik in Leipzig

Neuigkeiten und aktueller Planungsstand: Unter der Woche wird der Kurs voraussichtlich Montagnachmittag sowie Dienstag-, Donnerstag- und Freitagvormittag stattfinden und am Donnerstag offen sein für Gäste, die einmal wöchentlich oder vierzehntägig an der Ausbildungsklasse teilnehmen möchten. Diese Besuche dienen der Intensivierung des eigenen Lernprozesses und nicht der Ausbildung zum Alexander-Lehrer. Ähnlich verhält es mit einem weiteren Angebot: Je nach Verfügbarkeit kann ein Teilnehmer alle Ausbildungstage des ersten Trimesters (ca. 12 Wochen) besuchen, ohne die ganze Ausbildung zu durchlaufen.

Neben den Studenten, die die dreijährige Ausbildung durchlaufen, wird es also Tagesbesucher am Donnerstag sowie Teilnehmer geben, die nur den Beginn der Ausbildung durchlaufen. Beide Angebote richten sich an Menschen, die bereits ausreichend Erfahrung durch Einzelunterricht gesammelt haben, und insbesondere an Musiker, die zwar selber nicht Alexander-Technik unterrichten, doch sich ein tragfähiges Fundament für ein freieres Musizieren erarbeiten möchten.

Direktiven und Bilder

Begriffe und Beschreibungen werden oftmals anders verstanden, als sie gemeint sind. Alexander war sich dessen bewusst (siehe Zitat unten). Der Begriff Alexander-Technik stammt nicht von ihm. Er sprach nur von "meiner Arbeit". Die wichtigsten Werkzeuge seiner Methode nannte er "Inhibition" und "Direction", was meist mit "Innehalten" und mit "Direktive", "Anweisung" oder "Richtung" übersetzt wird. Die wichtigsten Anweisungen Alexanders sind bekanntlich: Der Hals ist frei, der Kopf geht nach vorne und oben, der Rücken ist lang und weit.

Die Bedeutung der Direktiven wird im Unterricht über die Hände vermittelt. Ich selbst arbeite zusätzlich gern mit Bildern und verweise auf anatomische Gegebenheiten. Denn beides kann die Wirkung der Anweisungen sehr unterstützen. Manche dieser Bilder und Vorstellungen wirken für sich genommen bereits als Richtungen. In diesem Newsletter möchte ich einige Bilder zur ersten der drei genannten Anweisungen vorstellen. Die meisten werden sie bereits aus dem Unterricht kennen.

Beginnen wir also mit dem Hals: Für die Anweisung "Hals frei" ist es natürlich wichtig zu wissen, wo der Hals genau ist, vor allem, wie weit nach oben er sich erstreckt. Das mag zunächst selbstverständlich klingen, wird jedoch bedeutsam, wenn man weiß, dass fast alle Menschen dazu neigen, sich den Hals zu kurz und das Kopfgelenk zu weit hinten und unten vorzustellen. Meiner Ansicht nach haben die meisten Menschen ein falsches inneres Bild von ihrem Hals und das einmalige Erkennen der tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten ändert daran kaum etwas. Das ist der Grund, weshalb ich gern folgende Beschreibungen und Bilder im Zusammenhang mit "Hals frei" einsetze:

  • das Kopfgelenk ist sehr weit oben und vorne,
  • es gibt viel Raum im Hals, vor allem um das Kopfgelenk herum und hinten im Nacken,
  • die Halswirbelsäule ist auf der Vorderseite genauso lang wie auf der Rückseite,
  • der Unterkiefer ist nicht Teil des Schädels, eher Teil des Halses,
  • der Unterkiefer ist v-förmig nach hinten geöffnet und sitzt vor der oberen Hälfte der Halswirbelsäule.

Dabei sollte man nicht in sich hineinfühlen. Vielmehr gilt es, durch Üben ein immer klareres inneres Bild zu entwickeln, das sich auf den eigenen Körper bezieht. Es ist ein Erkennen und ein Wahrnehmen der eigenen inneren Strukturen, kein Fühlen.

Zitat

Be careful of the printed matter: you may not read it as it is written down.

Sei vorsichtig mit dem gedruckten Wort: Du könntest es anders lesen als es geschrieben wurde (also: gemeint war).

F.M. Alexander: Teaching Aphorism, 1930

Bewegte Bilder

Der Kopf führt und der Körper folgt.

Eine Jagdszenen mit Gepard und Antilope:

https://www.youtube.com/watch?v=Ptpb51UquOo

Kleinkind im Labor: Hier geht es um Spachlernen, interessant ist es jedoch auch, die Balance des Kopfes auf der Wirbelsäule zu beobachten:

https://www.youtube.com/watch?v=MXKXGgruip4

Kurzes Video, in dem ungestörte Kopfbalance und das Nach-hinten-Ziehen des Kopfes gegenüber  gestellt werden. Bitte nicht versuchen nachzumachen, was die Akteure vormachen. Die Bewegung wird zu Demonstrationszwecken gemacht, statt nur gedacht. 

https://www.youtube.com/watch?v=FYMZHC16oNA

Literatur

Alexanders Teaching Aphorism

Eine Sammlung von Alexanders "Anmerkungen im Unterricht" findet sich unter (in Englisch):

http://www.at-toledo.com/aphorisms/index.html

und vollständig in:

F. Matthias Alexander: Articles and Lectures, Mouritz, London 1995.

Die nächsten Kurse in Weimar:

19. Oktober 2019: Einführung in die Alexander-Technik

26. Oktober 2019: Kurs Körperpräsenz

29. November - 1.Dezember 2019: Alexander-Technik und Meditation (bitte auf der Seite "Vertiefungskurs" auswählen

Impressum: Helmut Rennschuh, Am Horn 25, 99425 Weimar
Tel.: (0 36 43) 77 72 82, E-Mail: hr@alexandertechnik-rennschuh.de,
Internet: www.alexandertechnik-rennschuh.de

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