Liebe Freundinnen und Freunde der Alexander-Technik, auch dieser Newsletter widmet sich nur einem einzigen Thema, dafür aber etwas ausfühlicher, denn es ist ein entscheidenes Thema: Es geht mal wieder ums Innehalten. Viel Freude beim Lesen. Helmut Rennschuh Manchmal ist der Reiz (der Stimulus) einfach zu groß,dann gelingt es uns nicht innezuhalten, „Nein“ zu sagen und zu stoppen. Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben:
Wenn dies geschieht, übernimmt ein altes, gewohnheitsmäßiges Reaktionsmuster die Herrschaft. Wir bemerken vielleicht irgendwann, dass wir in ein altes Muster gerutscht sind und damit unbewusst reagieren. An diesem Punkt haben wir mehrere Möglichkeiten: Wir können einfach so weiter machen, uns ärgern, weil wir "versagt" haben, oder aber das, was wir gerade tun, beenden und damit wenigstens mit einiger Verspätung innehalten, um einen Neubeginn zu ermöglichen. Natürlich ist das zuletzt Genannte die beste Lösung. Außerdem ist Folgendes wichtig: Statt uns zu ärgern, sollten wir die Sache mit Humor sehen und unsere Schlüsse ziehen:
Natürlich nimmt unsere Fähigkeit innezuhalten und zu stoppen, je mehr Erfahrung wir mit der Alexander-Technik (im Unterricht und beim eigenen Experimentieren) sammeln, immer weiter zu. Doch egal wie groß diese Fähigkeit auch sein mag, immer gibt es Reize, die noch größer sind. Umgekehrt können wir aber auch jedem Reiz Herr werden, wenn wir unser Fähigkeit innezuhalten weiter vertiefen. Die unmittelbare Reaktion auf einen Reiz, dem wir heute vielleicht noch ausgeliefert sind, können wir mit mehr Übung (vielleicht in einem Jahr) erfolgreich stoppen. Dabei ist es wichtig, Innehalten nicht mit Unterdrücken zu verwechseln. ZitatMarjory Barlow im Gespräch mit Trevor Davies: TD: War Alexander von Natur aus ein geduldiger Mensch? Ober war seine Geduld das Ergebnis von Jahren des Arbeitens mit dem Innehaltens und den Direktiven? MB: Oh ja absolut, es war seine Arbeit. Als er jung war, befürchtete man, er könnte eines Tages jemanden umbringen. Wenn er sah, dass ein Tier schlecht behandelt wurde oder dass jemanden geschlagen wurde, sah er rot! Er wußte dann nicht war er tat.... Ich glaube nicht, dass es irgendwelche Zweifel daran geben kann, dass der Charakter und das Auftreten, so wie ich es kannte, das Ergebnis von jahrelanger, bewusst gesteuerter Anwendung seiner Arbeit war. aus: An Examined Life S. 4 (Orginal in Englisch) Anmerkung: Alexander nannte seine Methode nicht "Alexander-Technik", sondern sprach von "the work". VorgelesenEckhart Tolle liest aus seinem Buch Jetzt. Es sind Passagen, die vom "Schmerzkörper" handeln. Mit diesem Modell des "Painboby" lässt sich erklären, warum wir in bestimmten Situationen sehr schnell und oft auch sehr ärgerlich oder wütend reagieren. 1. Teil: https://www.youtube.com/watch?v=Sb_YCOkbh8A LiteraturEckhart Tolle: Jetzt! Jonathan Haidt: Die Glücks-Hypothese Rick Hanson und Richard Mendius: Das Gehirn eines Buddha Die nächsten Kurse in Weimar:15. – 17. Juni 2018: Gehen und Sehen Alle anderen Termine finden sich unter: |
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